Besser leben

Von Diabetes zum Leberkrebs

Die Stoffwechselerkrankung Diabetes steht im Zusammenhang mit unangenehmen Folgeerkrankungen und gesundheitlichen Risiken. Dazu zählen etwa Nierenfunktionsstörungen, Herzerkrankungen, Veränderungen der Sehstärke bis hin zur Erblindung und schwerwiegende Durchblutungsstörungen an den Extremitäten. In Studien wurde festgestellt, dass Typ 2 der Erkrankung auch das Risiko für bestimmte Krebserkrankungen erhöht. So ist die Wahrscheinlichkeit, an Leberkrebs zu erkranken, doppelt bis dreifach so hoch wie bei Gesunden. Interessanterweise haben medizinische Studien Hinweise darauf erbracht, dass es für das Leberkrebsrisiko auch darauf ankommt, wie die Zuckerkrankheit behandelt wird. Während insulinbasierte Medikamente nach bisheriger Studienlage mit einer höheren Erkrankungsrate verbunden sein könnten, scheint Metformin das Risiko zu senken und die Überlebenschance im Falle einer Erkrankung zu erhöhen. Insgesamt deuten die bisherigen wissenschaftlichen Erkenntnisse auf ein Zusammenspiel zwischen Blutzucker, Insulin, Fettleber, dem sogenannten Metabolischen Syndrom und Lebertumoren hin.

Die Leber und Diabetes – wie hängen sie zusammen?

Die Leber leistet zusammen mit der Galle Großes, wenn es um die Fettverdauung geht. Außerdem ist sie eines der Hauptentgiftungsorgane des menschlichen Körpers. Als stilles und duldsames Organ macht die Leber lange Zeit keine Beschwerden, selbst wenn sie bereits geschädigt ist. Eine Schädigung kann in Gestalt der Fettleber vorkommen. Das Phänomen Fettleber verdient als Vorstufe sowohl für die Zuckerkrankheit, als auch für den Leberkrebs erhöhte Aufmerksamkeit.

Sie ist durch die übermäßige Ansammlung von Fettgewebe in der Leber gekennzeichnet und kann in der Folgezeit in eine Leberzirrhose einmünden. Dabei bilden sich anstelle abgestorbener Leberzellen verhärtete, funktionslose Zellkomplexe, die ihrerseits bösartig entartete Zellstrukturen fördern. Nach bisherigen Erkenntnissen kann eine Fettleber durch übermäßigen Alkoholkonsum, Hepatitis Erkrankungen sowie durch eine falsche Ernährung im Zusammenhang mit Übergewicht und weiteren Einflüssen entstehen. Hier scheint eine Erwähnung des Metabolischen Erkrankungskreises geboten, der sich aus Übergewicht, erhöhten Blutzuckerwerten, erhöhtem Blutdruck und erhöhten Blutfettwerten zusammensetzt. Leiden Menschen am Metabolischen Syndrom, geht dies überdurchschnittlich häufig mit der Entwicklung einer Fettleber, einer Zuckerkrankheit sowie mit der erhöhten Leberkrebsrate zusammen. Außerdem dient Zucker – Glukose – Krebszellen als Energiequelle. Wissenschaftler vermuten, dass zu viel Zucker im Blut – wie es bei erhöhten Blutzuckerwerten der Fall ist – die Entwicklung bösartiger Zellverbände in der Leber stark forciert. Ähnliches scheint für hohe Insulinwerte zu gelten, wie sie besonders am Anfang einer Zuckerkrankheit und zuweilen während der Behandlung typisch sind. Die Leber hat Insulinrezeptoren, die am Geschehen beteiligt sind. Die Bauchspeicheldrüse reagiert auf erhöhte Blutzuckerwerte mit erhöhter Ausschüttung von Insulin, bis dessen körpereigene Vorräte erschöpft sind und das komplette Krankheitsbild des Diabetes Mellitus Typ 2 ausgebildet ist. Die detaillierten Zusammenhänge unterliegen weiteren Forschungen, jedoch lässt sich die Kombination von erhöhten Blutzuckerwerten, Fettleber und Leberkrebs nach jetzigem Erkenntnisstand kaum leugnen. Im Umkehrschluss deutet alles darauf hin, dass eine gesunde Ernährung mit ausreichender Bewegung, bei der es nicht zu Entgleisungen von Blutzuckerwerten kommt, der Lebergesundheit zuträglich ist und die Wahrscheinlichkeit für ein Tumorgeschehen rund um die Leber – und nicht nur dort – erheblich senken hilft.

Die Leberfunktion stärken – welche Nahrungsergänzungsmittel sind empfehlenswert?

Ist bereits eine Zuckerkrankheit entstanden, sollte die Leberfunktion gezielt unterstützt werden. Gesunde Ernährung, weder zu fettreich, noch zu kohlenhydratlastig (vor allem falsche Kohlenhydrate wie zuviel Weißbrot), moderater Alkoholkonsum, Bewegung und der Abbau von Übergewicht halten nicht nur die Blutzuckerwerte in Grenzen, sondern fördern aktiv die Lebergesundheit. Darüber hinaus können natürliche Nahrungsergänzungsmittel ihren Beitrag leisten. Neben den Klassikern Mariendistel und Artischocke, gilt insbesondere der grüne Kaffee als die Leberschutz-Substanz schlechthin. Grüner Kaffee bzw. der grüne Kaffeeextrakt wirkt mit einer Vielzahl von Polyphenolen (pflanzlichen Aktivstoffen) nicht nur positiv auf die Blutfettwerte ein, sondern verhindert mit seiner Chlorogensäure die Ausprägung einer Fettleber, indem die Zahl der Leber-Insulinrezeptoren erhöht wird. Auch das Leberkrebsrisiko soll sich nach einer großen Studie mit grünem Kaffee erheblich senken lassen.

Angabe der Quellen und Literaturhinweise: Jinjivadia, R. et al.: The Association between Metabolic Syndrome and Hepatocellular Carcinoma. In: J Clin Gastroenterol 2014, 48, 2:172-177

EASL-EORTC Clinical Practice Guidelines: Management of Hepatocellular Carcinoma.
J Hepatol 2012;56:908-43. Available at: http://www.easl.eu/_clinical-practice-guideline

Reeves H et al. The emerging impact of hepatocellular carcinoma arising on a
background of NAFLD. Abstract presented at the 47th Annual Meeting of the European
Association for the Study of the Liver, 18-22 April 2012, Barcelona, Spain.

http://www.diabetesinformationsdienst-muenchen.de/aktuelles/news/folgeerkrankungen/folgeerkrankungen/article
/23716/index.html

http://www.spiegel.de/gesundheit/ernaehrung/fettleber-leberverfettung-kann-diabetes-und-leberkrebs-ausloesen-a-864183.html
http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/22505194

http://www.ueg.eu

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